Beim Digitalisierungsexperten Netwake GmbH gibt es spannende Forschungsergebnisse: im Rahmen einer Bachelorarbeit an der HTWG Konstanz wurde ein digitaler Sensor zur automatisierten präzisen Messung der Fahrbahntemperatur entwickelt. Der Sensor wird im Straßenasphalt versenkt und funktioniert energieautark.
Unser Bachelorand Julian Mock hat aus einem Sensorsystem und einem Energieerntesystem ein nur 50 mm langes Produkt mit 25 mm Durchmesser gefertigt. Das Gehäuse wurde von ihm selbst entwickelt und im 3D-Druckverfahren aus beständigem Kunststoff hergestellt. Der Sensor erntet Energie aus der Umgebung und ist somit wartungsfrei. Bemerkenswert ist die durch Feldtests erwiesene Robustheit des Sensorsystems, da es sowohl Witterungseinflüssen als auch dem Druck von überfahrenden Fahrzeugen standhält.
Das Sensorsystem wird in den gewünschten Abständen im Fahrbahnbelag – am Straßenrand, auf der Fahrspur oder in der Straßenmitte – angebracht. Der Montageaufwand ist gering: lediglich die Bohrung eines kleinen Lochs im Asphalt und die Versiegelung ist erforderlich. Die Daten werden auf Server übertragen. Das große Plus: Die Temperaturdaten sind im NetwakeVision-Portal ersichtlich und ergeben zusammen mit weiteren Daten für den Straßenbetriebs- und Winterdienst ein umfassendes Bild zur aktuellen Straßensituation.
Das Ziel der Bachelorarbeit, die Fahrbahntemperatur flächendeckend zu messen, hat Julian Mock mit der Entwicklung des Prototyps eindeutig erreicht. Mehr noch: „Die Fahrbahnsensoren helfen auch bei der vorausschauenden Planung der Winterdiensteinsätze, weil an kritischen Stellen zielgerichtet gestreut werden kann“, so Marcel Ruff, Geschäftsführer von Netwake.