GNSS-gestütztes, digitales Einlegen von Rückegassen in einen Erstdurchforstungsbestand
Eine Machbarkeitsstudie mit der digitalen Planungssoftware „NetwakeVision“
Zusammenfassung
Die Effizienz der Feinerschließung ist ausschlaggebend für eine ökonomische und ökologische Bewirtschaftung der Wälder unter Beachtung des achhaltigkeitsprinzips.
Speziell in Zeiten, in welchen der Mechanisierungsgrad der Holzernte weiter ansteigt und das Konzept der dauerwaldartigen Bewirtschaftung eine häufigere Nutzung des Rückegassennetzes erfordert, ist es nötig, bei der Anlage derselben möglichst sorgfältig vorzugehen. Fehler bei der Planung können zu einer Über- oder Untererschließung führen. Diese wirken sich beide in unterschiedlicher Form negativ auf den erschlossenen Bestand aus.
Die bisherige Methode, Rückegassen einzulegen ist aufwendig und je nach Art des Bestandes eine Herausforderung für die damit betrauten Personen. Oft ist eine gewünschte Linienführung nur durch mehrmaligen Ansatz zu bewerkstelligen. Dieses Verfahren zu ersetzen oder zu erleichtern, war schon öfters Bestandteil von Untersuchungen und Überlegungen. Im Offenland werden schon länger GNSSSysteme zur präzisen Navigation von landwirtschaftlichen Maschinen oder Straßenbaugeräten genutzt. Der Versuch, die Neuanlage von Rückegassen mit Hilfe digitaler Planungssoftware, unterstützt durch hochpräzise GNSS-Systeme einzulegen, ist jedoch noch nicht durchgeführt worden. Meist waren Zweifel an der Qualität der durch GNSS-Systeme unter forstlichen Bedingungen ermittelten Positionsdaten ausschlaggebend, diese Art der Problemlösung nicht in Erwägung zu ziehen.
In dieser Arbeit wurde untersucht, ob die Ergebnisse einer digitalen Methode ausreichend präzise sind, um die bisherige Methode des Einlegens zu ersetzen. Dazu wurde in einem vergleichenden Feldversuch ein komplett digitales, GNSS-gestütztes Verfahren für die Neuanlage von Rückegassen sowie ein manuelles Verfahren durchgeführt. Hierbei wurden auf einer Versuchsfläche zunächst vier Rückegassen auf die herkömmliche Weise und vier weitere Rückegassen digital eingelegt. Anschließend schnitt ein Harvester alle Rückegassen auf. Die Ergebnisse beider Verfahren wurden miteinander verglichen. Um die Wiederholungsgenauigkeit der Positionsdaten des im Feldversuch verwendeten GNSS-Systems zu überprüfen, wurde zusätzlich ein Versuch auf dem GNSS-Parcours der HFR Rottenburg durchgeführt.
Aus den Ergebnissen dieses Versuchs können zukünftige Nutzer dieses GNSS-Systems auf die zu erwartende Genauigkeit unter forstlichen Bedingungen schließen und entscheiden, ob diese ihren Anforderungen genügt.
Verfasser: Florian Krepela
Studiengang und Vertiefungsrichtung:
Forstwirtschaft, Geographische Informationssysteme (GIS) und Landschaftsmanagement